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Überragende zweite Halbzeit beschert dem Regionalliga-Aufsteiger den ersten Sieg

Unzählige Diskussionen, jede Menge Hektik, viele Unterbrechungen. Die BG Lintfort hat in einem hitzigen Spiel einen kühlen Kopf bewahrt und sich in der vorgezogenen Partie des vierten Spieltages gegen den Leichlinger TV mit 89:70(46:39) durchgesetzt. Damit feierte die Mannschaft von Coach Liebke nach zuletzt drei knappen Niederlagen den ersten Saisonsieg.

Vor Beginn der Begegnung war alles hergerichtet für einen tollen Basketballabend. Die Leichlinger waren wie gewohnt mit einem Bus und dementsprechend lauter Unterstützung angereist. Doch auch die Lintforter Fans nutzten das letzte Ferienwochenende und pilgerten zahlreich in die Glückauf-Halle. Von Beginn an sahen die knapp 150 Zuschauer dann auch eine mehr als ungewöhnliche Partie.

BGL übernimmt von Beginn an die Initiative

In den ersten Minuten war es zunächst die BGL, die den besseren Start erwischte. Gerade dank des am Ende wieder einmal alles überragenden Joel Aminu führten die Hausherren nach zwei Minuten bereits mit 9:2 und hatten sich damit ein frühes Polster erspielt. Der 17-jährige zeigte seine ganze Klasse und sorgte mit mehreren gelungenen Aktionen quasi im Alleingang dafür, dass die Gäste in der Anfangsphase nur das Nachsehen hatten. Die Leichlinger kamen ihrerseits im ersten Viertel nur zu ganzen zwei Abschlüssen aus dem Feld, profierten jedoch von der bereits jetzt sehr kleinlichen Linie des Schiedsrichtergespanns. So hielten sie sich allein dadurch im Spiel, dass sie an der Freiwurflinie die Nerven bewahrten. Doch gegen Aminu war zunächst kein Kraut gewachsen, der Lintforter Point Guard hatte nach zehn Minuten bereits 16 Punkte auf seinem Konto.

Doch auch der Rest des Teams stand ihm in nichts nach, besonders Michael Schmak stellte seine Führungsqualitäten unter Beweis und traf besonders von der Dreipunktlinie hochprozentig. Derweil entwickelte sich das Spiel mehr und mehr zu einer Aneinanderreihung von unnötigen Unterbrechungen und Nickligkeiten. Der Spielfluss geriet zusehends ins Stocken, das Geschehen verlagerte sich auf beiden Seiten an die Freiwurflinie – auch aufgrund einiger technischer und unsportlicher Fouls. Der BGL gelang es jedoch, den ursprünglichen Vorsprung nach einer kleinen Schwächephase wieder herzustellen und mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen.


  So sah der Gegner das gestrige Spiel...



Drittes Viertel bringt die Vorentscheidung

Liebke berichtete hinterher von seinen Worten ans Team: „Ich habe den Jungs in der Kabine eindringlich gesagt, dass sie sich in der zweiten Halbzeit ausschließlich auf sich und ihre Leistung konzentrieren und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen sollten.“ Diese Worte erzielten anscheinend auch ihre gewünschte Wirkung. Denn während die Gastgeber dort weitermachten, wo sie aufgehört hatten, hatte der LTV nun zunehmend Diskussionsbedarf mit dem Schiedsrichtergespann. Dies hatte schließlich auch Folgen, denn die Konzentration ließ auf Seiten der Gäste spürbar nach und mit einem rund zweiminütigen Lauf kurz vor Ende des dritten Viertels sorgten Michael Schmak und Cem Karakaya mit vier erfolgreichen Dreipunktwürfen quasi schon für die Vorentscheidung. Der LTV war zu diesem Zeitpunkt bereits dezimiert, hatte einen seinen Spieler aufgrund von zwei technischen Fouls verloren

Im Schlussabschnitt nahm die Unzufriedenheit der Gäste mit den Referees sogar noch weiter zu, sodass schließlich auch LTV-Coach Björn Jakob der Halle verwiesen wurde. Die Klosterstädter ließen sich davon jedoch nicht mehr beeindrucken, spielten konzentriert weiter und konnten sich am Ende daher auch verdient über einen souveränen Erfolg freuen. Liebke war hinterher auch dementsprechend gut gelaunt, hatte für Aminus Leistung jedoch auch keine Worte: „Es ist einfach unfassbar, was Joel Woche für Woche zeigt. Mein Sonderlob geht heute aber an Michael Schmak, der gezeigt hat, wie unverzichtbar er für das Team ist. Seine Führungsqualitäten haben uns heute ein enormes Stück nach vorne gebracht. Zudem haben wir es endlich einmal geschafft, über die kompletten vierzig Minuten konzentriert zu verteidigen, in der Offensive aber dennoch effektiv zu bleiben. Daran müssen wir anknüpfen, denn in zwei Wochen in Barmen wird es definitiv nicht einfacher werden.“

Punkte: Aminu (32), Schmak (19), Wagner (10), Karakaya (9), Th. Achtermeier (6), Ti. Achtermeier (5), Kower (4), Krüger (3), Wittich (1)


Fotos: Joel Aminu (o.r.) zeigte wieder einmal eine überragende Leistung, Michael Schmak (u.l.) stellte seine Führungsqualitäten unter Beweis.