Basketballgemeinschaft Kamp-Lintfort 1954 e.V.
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Aminu und Schmak führen ihr Team zu Krimi-Sieg nach Verlängerung in Leichlingen

Björn Jakob, seines Zeichens Trainer beim Basketball-Regionalligisten Leichlinger TV, hatte seine Spieler vor der Partie gegen die BG Lintfort noch eindringlich gewarnt: „Wir müssen eine Top-Leistung abrufen um Kamp Lintfort zu schlagen. Sie sind sicherlich besser als ihr Tabellenplatz es ausdrückt.“ Doch anscheinend haben sich seine Spieler diesen Weckruf nicht genug zu Herzen genommen, denn die BGL gewann am Samstagabend - trotz eines zwischenzeitlich aussichtslosen Rückstands ­- mit 104:93(28:37, 84:94) nach Verlängerung bei den Blütenstädtern.

Auch die Damen trugen nach dem Erfolg der Herren 2 vor Wochenfrist ihren Teil zu einem perfekten Wochenende für die BGL bei. Gegen den Tabellenzweiten Barmer TV 2 gaben sich die Spielerinnen von Trainerin Steffi Buchwald keine Blöße und gewannen das Spitzenspiel der Bezirksliga mit 59:46.

 


Riesige Moral und Aminu führen die BGL in die Overtime - dort übernimmt Schmak

Tobias Liebke war noch Stunden nach dem Spielende geschafft: „Es gibt Momente, da fühle ich mich zu alt für so etwas.“ Dennoch war er mit dem Abschneiden seiner Mannschaft natürlich hochzufrieden, auch wenn es phasenweise gar nicht danach aussah, als sollten die Klosterstädter die Heimreise an den Niederrhein mit zwei Punkten im Gepäck antreten. Doch der Reihe nach: Liebke musste in Leichlingen zusätzlich die Maximilian Lipp wie befürchtet auf Kapitän Marcel Kower und Paul Krüger verzichten, die beide nach einem grippalen Infekt nicht mehr rechtzeitig fit wurden. Dennoch gelang es seiner Mannschaft, konzentriert und engagiert in das Spiel zu starten und den Gastgebern in den ersten Minuten Paroli zu bieten. Dementsprechend entwickelte sich im ersten Abschnitt eine Partie auf Augenhöhe, kein Team konnte seine Vorteile effektiv ausnutzen.

Erst im zweiten Abschnitt waren es dann die Gastgeber, die sich erstmals absetzen konnten, da die BGL ihre Zügel zu diesem Zeitpunkt zu sehr schleifen ließ. Nach 13 Minuten liefen die Gäste vom Niederrhein somit erstmals einem zweistelligen Rückstand hinterher (16:26). Bis zur Halbzeitpause änderte sich daran nicht mehr viel, da die Klosterstädter nun wieder zu ihrem Rhythmus fanden, den LTV aber nicht entscheidend am punkten hindern konnten. Somit gingen die Gastgeber mit neun Punkten Vorsprung in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel wollte die BGL eigentlich ihre Aufholjagd starten, wurde aber ziemlich deutlich auf dem falschen Fuß erwischt. Die Blütenstädter kamen deutlich wacher aus den Katakomben, drückten den Gästen ihre Spielweise auf und konnten ihr Polster innerhalb von nur vier Minuten beinahe verdoppeln. Die BGL lag zu diesem Zeitpunkt eigentlich aussichtslos mit 32:49 im Hintertreffen. Liebke gab hinterher daher auch zu: „Normalerweise ist bei so einem Rückstand das Spiel gelaufen.“ Dachten sich anscheinend auch die Spieler aus Leichlingen, doch hatten sie die Rechnung ohne die Moral und den Kampfgeist der Lintforter gemacht. Angeführt von Joel Aminu, der immer wieder hart penetrierte, schalteten die Gäste nun mehrere Gänge hoch und konnten sich bis zum Ende des dritten Abschnitts wieder in Schlagdistanz bringen (55:62).

An diese Leistungssteigerung knüpften die Klosterstädter im letzten Viertel nahtlos an, konnten fünf Minuten vor dem Ende erstmals wieder für ein Unentschieden auf dem Spielberichtsbogen sorgen. Die verbliebene Spielzeit war dann hart umkämpft, vier Sekunden vor dem Ende hatte die BGL Einwurf. Der Ball gelangte zu Thomas Achtermeier, der das Spielgerät auch versenkte. Das Schiedsrichtergespann gab den Treffer zunächst, nahm die Punkte nach Rücksprache mit dem Kampfgericht dennoch wieder zurück. So musste also die Verlängerung über den Ausgang der Partie entscheiden.

In dieser schlug dann die Stunde von Michael Schmak. Bis dahin eher unauffällig, nahm der Ur-BGL’er nun das Heft in die Hand und sorgte im Alleingang für einen 8:0-Lauf der BGL in den ersten zwei Minuten der Overtime. Insgesamt erzielte der Guard 14 seiner am Ende 18 Punkte in der Zusatzzeit. Davon getragen ließen sich die Klosterstädter dieses Polster bis zum Ende der Partie nicht mehr nehmen und feierten schließlich einen umjubelten Erfolg im Hexenkessel von Leichlingen.

Liebke gab hinterher zu Protokoll: „Unsere Variabilität hat heute den Ausschlag für uns gegeben, insgesamt konnten heute gleich fünf Spieler zweistellig punkten. Letztlich sind es aber Joel Aminu und Michael Schmak in der Offensive sowie Björn Wagner, der eine überragende Verteidigungsleistung an den Tag gelegt hat, bei denen wir uns heute für den Erfolg bedanken dürfen. Wir sind natürlich überglücklich damit und wollen den Schwung nun nutzen, um am kommenden Wochenende eventuell den Tabellenführer Barmen ein wenig ärgern zu können.“

So spielte die BGL: Aminu (34), Schmak (18), Ti. Achtermeier (17), Wagner (15), Feige (13), Middeldorf (4), Wittich (2), Th. Achtermeier (1), Götzen, Durdel, Schöter

Bilder: Joel Aminu (l.) lieferte in der regulären Spielzeit eine bärenstarke Leistung ab und führte sein Team in die Verlängerung. Dort übernahm dann Michael Schmak (r.), der mit acht Punkten in Folge die Weichen auf Sieg für die BGL stellte.

 

Damen geben sich im Spitzenspiel keine Blöße und streben dem Aufstieg entgegen

Die Damenmannschaft der BGL rundete den perfekten Spieltag für die BGL ebenfalls mit einem Sieg ab, nachdem die zweite Herrenmannschaft sich bereits vor Wochenfrist in Mülheim durchsetzen konnte.

Gegen den Tabellenzweiten Barmer TV gab sich das noch ungeschlagene Team von Trainerin Steffi Buchwald keine Blöße und setzte sich am Ende recht deutlich mit 59:46 gegen die Wuppertalerinnen durch. Damit bleibt die BGL ungeschlagen und strebt weiter unaufhaltsam dem Aufstieg entgegen.

Von Anfang an lieferten sich beide Mannschaften eine knappe Begegnung, in den ersten Minuten waren es allerdings die Gäste, die den Ton angaben. Doch in der Folgezeit übernahmen dann die Gastgeberinnen das Zepter und konnten sich langsam aber sicher immer weiter absetzen. Durch eine starke Defensivarbeit ließ man es darüber hinaus auch nicht zu, dass sich der BTV noch einmal heran kämpfen konnte.

Steffi Buchwald war dementsprechend zufrieden: „Wie schon in der gesamten Saison hat uns heute wieder einmal die mannschaftliche Geschlossenheit ausgezeichnet. Darauf können wir stolz sein. Leider hält allerdings unser Verletzungspech weiter an, mit Judith Hähnel verletzte sich heute schon die nächste Centerspielerin und wird uns voraussichtlich bis zum Saisonende fehlen.“

Punkte: Linsinger (17), Malinowski (13), Schützendorf, Hähnel (je 6), Hagel (5), van den Berg, Berft (je 4), Heinz (2), Schamberg, Kampmann (je 1)