Am Samstag beginnt für die Basketballer die neue Spielzeit mit der Auswärtspartie bei den Sechtem Toros. Mit dabei ist nun ein ehemaliger Zweitliga-Spieler – sowie zwei altbekannte Gesichter auf und neben dem Feld. Und das Saisonziel ist ebenfalls nicht gänzlich neu.
Seit Sonntag feiert ganz Basketball-Deutschland den Titel der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft im lettischen Riga. So auch die Spieler und Verantwortlichen der BG Lintfort. Und der Höhepunkt des deutschen Basketball-Sommers hat auch rechtzeitig vor dem Start in die neue Saison die Euphorie rund um die Glückauf-Halle noch einmal so richtig befeuert.
Denn am Samstag steigen die Lintforter Basketballer wieder in den Ligabetrieb ein. Mit einem Auswärtsspiel bei den Sechtem Toros (18.15 Uhr) eröffnet die BGL ihre elfte Spielzeit in Folge in der 2. Regionalliga. Und nachdem der Klassenerhalt in den vergangenen Jahren immer erst auf den letzten Metern gesichert werden konnte, peilt man in diesem Jahr eine deutlich ruhigere und entspanntere Spielzeit an.
Dafür wurde in den vergangenen Monaten viel gearbeitet – sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Und das Ergebnis kann sich zum jetzigen Zeitpunkt durchaus sehen lassen. Wie in den vergangenen Jahren ist der BGL-Kader weitestgehend zusammengeblieben, konnte aber durchaus namhaft verstärkt werden. Nachdem Kapitän Patrick Wittich und Routinier Till Achtermeier ihre Karrieren beendet haben, nutzten die Verantwortlichen eine glückliche Fügung zu ihren Gunsten: Sebastian Kehr, der bis vor einigen Jahren noch für die ART Giants Düsseldorf in der 2. Bundesliga Pro B am Ball gewesen war, arbeitet nun als Lehrer an der Kamp-Lintforter Unesco-Schule. Er fragte bei der BGL selbst an – und hat sich nach längerer Verletzungspause noch einmal in absolute Top-Form gebracht.
„Sebastian bringt natürlich nicht nur enorm wichtige Erfahrung mit, sondern auch eine unglaubliche körperliche Wucht, die uns in den vergangenen Jahren etwas gefehlt hat. Er gibt unserem Spiel noch einmal eine komplett andere Dimension“, sagt Coach Marcel Buchmüller, der ebenfalls den Weg zurück zur BGL gefunden hat, nachdem er in der vergangenen Saison die JBBL-Mannschaft der Bayer Giants Leverkusen betreute. Buchmüller, der Inhaber einer A-Lizenz ist, wird ein gleichberechtigtes Duo mit Marcel Kower bilden, der aus privaten und beruflichen Gründen um Unterstützung gebeten hatte. „Mit Marcel Buchmüller haben wir dafür den perfekten Mann gefunden, der den Verein und das Team bereits kennt und darüber hinaus viel Expertise mitbringt“, sagt BGL-Sportwart Michael Deininger.
Ein zweiter Rückkehrer wird derweil auf dem Spielfeld ins Geschehen eingreifen. Der in Lintfort ausgebildete Maximilian Middeldorf war 2018 studienbedingt nach Aachen gezogen und hatte seitdem für die dortige BG seine Schuhe geschnürt, unter anderem in der 1. Regionalliga. Ab sofort wird der 28-jährige Point Guard wieder für die BGL auflaufen.
Aus der zweiten Mannschaft werden darüber hinaus Routinier Kai Schiffer sowie Aaron Roschewski fest zur Erstvertretung aufrücken. Vor allem Schiffer dürfte vielen noch in Erinnerung geblieben sein, lief bereits vor rund 20 Jahren für die BGL in der Oberliga auf. Für die Kaderbreite haben die Lintforter zudem Samuel Gurski aus Bochum verpflichtet. Auch Leo Blau, zuletzt in Barmen aktiv, wird zum erweiterten Kader zählen. Ansonsten bauen die BGL-Verantwortlichen auf bewährte Kräfte.
Das Saisonziel ist ebenfalls ein altbekanntes: „Wir wollen die Klasse halten, in diesem Jahr aber eine deutlich bessere Rolle spielen und uns im sicheren, vielleicht sogar vorderen Mittelfeld platzieren“, sagt Marcel Kower zu den Ambitionen der BGL. Als Ligafavoriten gelten derweil andere Teams. Etwa Future Sports Meckenheim, das sich mit gleich mehreren Spielern des Erstregionalliga-Absteigers SG Bergische Löwen verstärkt hat. Und auch die Zweitvertretungen der Telekom Baskets Bonn sowie der RheinStars Köln dürften wieder ein Wörtchen um die Titelvergabe mitreden.
Nach dem Abstieg des TuS 08 Rheinberg wird es für die BGL aber auch in diesem Jahr wieder zwei Nachbarschaftsduelle geben. Denn aus der Oberliga aufgestiegen ist der SC Krefeld 05 – bei dem die beiden Ex-Rheinberger Vincent Dahms und Ryan Khechai im Kader stehen. Der zweite Aufsteiger ist der SC Fast-Break Leverkusen, der den Platz des Barmer TV eingenommen hat. Beiden Neulingen wird auf Anhieb eine gute Rolle zugetraut.
Die Ziele der BGL sind trotzdem klar. Die Konkurrenz ist zwar wieder groß – aber das ist man im mittlerweile elften Regionalliga-Jahr ja schon durchaus gewohnt.