Die weibliche U16 aus Lintfort konnte den Sieg für sich beanspruchen.
Direkt von Spielbeginn an war klar, dass die Lintforter Mädels heute nicht ohne einen Sieg nach Hause fahren wollten. Auch wenn der Startschuss zum Spiel alles andere als routiniert verlief.
Anpassungen der Schiedsrichter bei den Trikots durchgeführt werden mussten und selbst die notwendige Technik zur Spielprotokollierung streikte, wollte man der bisherigen Durststrecke ein Ende setzen. Hochmotiviert startete man in das erste Viertel.
Der Beginn verlief holprig, da der offensive Aufbau und zugleich ein Ideengeber fehlten. Trotz der fehlenden Struktur konnten einige Spielzüge angesetzt werden. Eine hohe Foulbelastung für beide Mannschaften war das Resultat einer bis dahin zähen Partie, blieb jedoch auch an der Freiwurflinie unbelohnt. Mit einer kämpferisch starken Leistung in der Verteidigung, angeführt durch Lorelei (Lore) Lämmer, beendete man das erste Viertel mit einem niedrigen Punktestand von 7:3.
Das zweite Viertel verlief nicht viel anders, war jedoch geprägt von einer besser werdenden Teamleistung in der Offensive. Man konnte sich zum Korb durchsetzen und die notwendigen Punkte erzielen, auch wenn dies oftmals erst im dritten oder vierten Versuch gelang.
Ein ständiges Kopf-an-Kopf-Rennen war an der Tagesordnung und keines der beiden Teams konnte sich deutlich absetzen.
Das dritte Viertel war geprägt von einer deutlich ansteigenden Foulbelastung unter dem Korb und im Ballvortrag. Dies gab beiden Mannschaften die Möglichkeit sich erneut an der Freiwurflinie zu behaupten. Insgesamt zehnmal konnten sich die Lintforter Mädels in diesem Viertel an die Linie stellen, verwandelten jedoch nur drei Freiwürfe. Langsam, aber sicher führten einfache Aktionen im direkten oder indirekten Zug zum Korb schließlich zum Erfolg, verpufften jedoch schnell wieder durch ungenaues Passspiel, welches zu Ballverlusten führte.
Ein starkes Powerplay von Hanna Ljubovic mit Drang zum Korb und weiteren wichtigen Punkten von außen durch Lennja und Frida wurde belohnt und brachte die Lintforter mit knappen fünf Punkten Vorsprung in das vierte Viertel (21:26).
Im vierten Viertel ließ der Druck der Lintforter nicht nach. Ein Angriff nach dem anderen wurde auf den gegnerischen Korb durchgeführt, doch der Ball wollte einfach nicht ins Ziel finden. Dies verhalf den Gastgebern aus Dortmund dazu, neuen Mut zu fassen, und sie drehten den Spieß plötzlich um. Nun verlief die Partie gegen die Lintforter. Unnötige Ballverluste im Ballvortrag und Konzentrationsschwierigkeiten führten zu einem enormen Druckanstieg und sichtbarer Nervosität auf Lintforter Seite.
Zu diesem Zeitpunkt war die Lintforter Defensive alles andere als stabil und wackelte hier und da ordentlich. Erst kurz vor Ende des Spiels gelang es Sarah Wiehager, den Ausgleich zum 34:34 zu erzielen.
Nun hieß es: Overtime. Weitere fünf Minuten sollten gespielt werden, bis ein Gewinner feststand.
Nach kurzer Überwindung des Schocks über den Ausgleich und dem Bewusstmachen der chaotischen Phase fasste man neuen Mut und Entschlossenheit.
Auch wenn eine Verlängerung nochmals die letzten Kraftreserven anzapft und alles andere als förderlich für ein angespanntes Nervenkostüm ist, kann man sagen, dass dies die Rettung war, da die Mannschaft noch ausreichend Reserven hatte.
Mit durchgehendem Pressing setzte man die Dortmunder auf dem gesamten Feld unter Druck und zwang sie dadurch zu Fehlern, die durch wichtige Aktionen von Jette ausgenutzt wurden. Anfangs mit schnellen Abschlüssen, die ins Ziel trafen, konnte man sich absetzen. Anschließend nahm man das Tempo heraus, da die Zeit nun eindeutig für die Lintforter Mädels arbeitete. Eine stabile Defense und die Aufmerksamkeit der Spielerinnen halfen allen, die notwendige Konzentration beizubehalten.
Somit konnten die Lintforter Mädels diese Begegnung mit einem Endstand von 36:41 für sich entscheiden und ihrer bislang anhaltenden Pechsträhne ein Ende setzen. Das tut nicht nur gut und fühlt sich hervorragend an, sondern soll vielmehr Früchte für weitere Herausforderungen tragen.
Eine geschlossene Teamleistung war und ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Mannschaft zeigte trotz vieler Unsicherheiten im offensiven Aufbau und niedriger Trefferquote großen Kampfgeist. Hervorzuheben ist die starke Leistung von Lore in der Defensive und Offensive, ohne den Einsatz des restlichen Teams zu schmälern. Viele Punkte wurden an der Freiwurflinie liegengelassen, was die Lintforterinnen am Ende jedoch nicht davon abhielt, das Spiel für sich zu entscheiden. (von Christopher Schubert)
Gespielt haben:
Lorelei Lämmer (12), Hanna Ljubovic (9), Lennja Wellmanns (5), Ciara Kremer (5), Sarah Wiehager (4), Mila Cvijancevic, Frida Jopek, Jette Göbel (2), Patricija Ansone, Juliana Janhsen, Sarah Franke